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Das Millionenzimmer 2008
Aquarellskizze des Millionenzimmers in Schloß Schönbrunn, 2008, Aquarell auf Papier, 23x23cm
Das Millionenzimmer/Schönbrunn, Gesamtansicht, 2008, 70 x50cm, Aquarell/Buntstift auf Papier
Farbskizze der Hängung der gesamten Wandarbeit (außer Stühle).
Papiercollage über das Millionenzimmer in Schloss Schönbrunn bei Wien.
Das Millionenzimmer in Schloss Schönbrunn erhielt seinen Namen aufgrund der kostbaren Rosenholzwandvertäfelung. Durch diese ziehen sich wie ein “allover“-Muster Kartuschen deren fließenden Umrissformen an Wassertropfen (Paisley) denken lassen. Sie beinhalten indo-persische Miniaturen, die als Collagen zu größeren Szenerien zusammengesetzt sind (bis zu 27 Miniaturen pro Ausschnitt). Die Übergangsstellen sind teilweise durch Übermalungen kaschiert.
Diese überdimensionierte Bild-, Material- und Wertcollage habe ich in reduzierter Form für eine einfache Papiercollage (ergänzt durch Folien) zum Vorbild genommen, in der 14 Holzelemente (7 verschiedene gespiegelte Formen zwischen 70x50cm und 140x100cm) durch 2 Stühle ergänzt werden. Eine Farbskizze gibt einen Gesamteindruck wieder. Aus Platzgründen existiert bisher noch kein Foto der kompletten Wandinstallation, die aber auch in ihrer Größe variabel ist.
Der Betrachter erhält den Eindruck geradewegs in eine Raumecke zu blicken, die als Spiegelachse der 2 aneinandertreffenden Wände fungiert. Die linke Wand ist in grünliches Licht getaucht, während die rechte Wand in einem Orangeton schimmert.
Die strukturierte Oberfläche der Holzvertäfelung wird durch bemaltes Papier imitiert. Die sich ergebenden Rahmen sind mit Klarsichtfolien hinterlegt, die mit Edding bezeichnet sind. In diesen Zeichnungen werden die Raumeinteilungen persischer Miniaturen aufgegriffen (Isometrie). Hinter den Folien befinden sich wie zufällig zusammengestellte Reproduktionen und Aquarelle, die teilweise regelrecht zerfließen und an Wasserflecken auf den Wänden eines vergessenen Schlosses erinnern.
Die Zusammensetzung dieser einzelnen Elemente ergibt ein neues Bild, das eines Rohrschachtestes, in dem die Technisierung des Zufalls thematisiert wird. Fließendes und Zufälliges wird von rigidem Perfektionismus eingegrenzt. Ebenso werden im originalen Millionenzimmer die zarten, geistig wertvollen Miniaturen von dem erdrückenden materiellen Wert der Vertäfelung umklammert. Die ausgeklügelte Raumarchitektur der Miniaturen wird durch die willkürliche Zusammenstellung negiert.
Durch die originalgroßen Stühle wird das Gefühl einer realen Größe in bezug auf die “unbekannten” Holzelemente erzeugt, so dass der Betrachter anscheinend körperlich einem wirklichen Raum gegenübersteht, der seine eigene Realität immer wieder in Frage stellt.
Das Millionenzimmer, Ausschnitt aus Gesamtansicht, 2008, Acryl/Tusche/Edding auf Papier und Folie
Das Millionenzimmer, 2008, Stühle, Acryl/Buntstift auf Papier
Das Millionenzimmer, Stuhl g, 2008, 65x65cm, Acryl/Buntstift auf Papier
groß g, 2008, 180x105cm, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
groß o, 2008, 145x100cm, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
Profil g, 2008, 70x50cm, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
Profil o, 2008, 70x50cm, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
Adler g, 2008, 107x80cm, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
Das Millionenzimmer, Detail, 2008, Acryl/Tusche/ Edding auf Papier und Folie
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